Work-Life-Balance - wenn Berufs- und Privatleben sich im Gleichgewicht bewegen

Der Begriff "Work-Life-Balance" ist vielen geläufig und die meisten wissen auch, was genau damit gemeint ist. Allerdings ist er etwas unglücklich gewählt, denn Arbeit (Work) und Leben (Life) schließen sich nicht gegenseitig aus. Ganz im Gegenteil! Wer sein eigentliches, befriedigendes Leben nur im privaten Bereich sieht, wird auf Dauer sehr unglücklich im Job - egal, in welchem Bereich er tätig ist. Gemeint ist vielmehr die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 

Es gibt auch keine allgemeingültige Formel dafür, wann ein Mensch sich im (inneren) Gleichgewicht befindet. Der eine möchte mindestens zwölf Stunden am Tag arbeiten, der andere nur in Teilzeit, damit er mehr Zeit für seine Familie oder für sein geliebtes Hobby hat. Wie die Verteilung von Arbeitszeit und Privatleben aussehen muss, damit eine Art Balance hergestellt ist, muss jeder für sich selbst herausfinden.

Zu einer Work-Life-Balance im eigentlichen Sinne zählen vier Säulen, die das Konzept des inneren Gleichgewichts stützen:

- Familie und Freunde

- Beruf und Finanzen

- Gesundheit und Fitness

- Sinn und Kultur

Diese sollten flexibel an die persönlichen Ziele, Wünsche und Erwartungen angepasst werden, damit eine Balance entstehen kann. Es gibt Zeiten, in denen hat der Job Priorität, dann gibt es Zeiten, in denen ist die Familie wichtiger. Drei Fragen können dabei helfen, das große Ganze im Fokus zu behalten:

1. Was ist wirklich gewollt?

Hier ist eine ehrliche Selbstbefragung und Selbstreflexion wichtig: Welche Ziele und Erwartungen stehen im Raum? Was soll erreicht werden? Wo liegen die Prioritäten?


2. Wo soll bzw. darf es keine Kompromisse geben?

Diese Frage zwingt zur Entscheidung und Festlegung, wo die aktuelle Priorität liegt und eine möglichst perfekte Balance erreicht werden soll. Für ein langfristiges Gleichgewicht empfiehlt es sich, dieser Frage regelmäßig nachzugehen, um mögliche Veränderungen rechtzeitig zu erkennen.


3. Was bringt Ungleichgewicht und macht vielleicht sogar unglücklich?

Viele Menschen finden sich oft mit Situationen ab, die die Balance aushebeln und unglücklich machen. Gerade hier sollte der Blick geschärft und an Veränderungen gearbeitet werden!


Schnelle Maßnahmen gegen Ungleichgewicht zwischen Job und Freizeit

1. Überstunden dürfen nicht zum Dauerzustand werden, damit der Raum für ein ausgeglichenes Privatleben nicht zu kurz kommt.

2. Der Feierabend sollte als solcher respektiert werden. Der Rhythmus zwischen Job und Freizeit muss stimmig sein und bleiben.

3. Die sozialen Kontakte in der Familie und zu Freunden leiden zuerst unter einer gekippten Work-Life-Balance. Neben dem regelmäßigen Bowling-Abend mit der Clique sollte aber auch das gute Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten im Fokus bleiben, damit der Arbeitsplatz weiterhin als geschätzter Teil des eigenen Lebens gesehen wird.

4. Zeitfresser sollten gezielt begrenzt, möglichst sogar ausgeschaltet werden. Es sind die unwichtigen Nebensächlichkeiten, die viel von der privaten Lebenszeit stehlen.

5. Ein regelmäßiger und geliebter Ausgleich hilft, die Balance zu halten: Sport, gemütliche Abende mit der Familie, ein Wochenende nur mit den Kindern - Hauptsache, es tut gut!

6. Ist es der richtige Job, der richtige Beruf? Wie hoch ist die eigene Zufriedenheit am Arbeitsplatz? Manchmal reicht eine bereits kleine Veränderung des Aufgabengebietes oder des Schreibtisch-Standorts, um die Work-Life-Balance wieder herzustellen.

5. Mentales Training für ein starkes Selbstmanagement

Wird das Selbstmanagement systematisch gefördert, entsteht mentale Stärke. Ein mentales Training kann für den Einzelnen sehr individuell zusammengestellt sein und beispielsweise folgende Bausteine beinhalten:

- Imagination und Visualisierung

- Erarbeitung von Zielen

- Achtsamkeit und Aufmerksamkeit

- Emotionskontrolle und -regulation

- Glaubenssätze entdecken, hinterfragen und verändern

 

Bei solchen Trainings geht es darum, mentale Techniken zur Gesundheitsförderung zu erlernen und sie in den Alltag zu integrieren. Der Trainingseffekt wird durch wiederholte und gezielte Reize auf mentaler Ebene erreicht, um zum Beispiel durch die Steigerung kognitiver Fähigkeiten und der Belastbarkeit das Wohlbefinden zu erhöhen.